Montag, 28. Juli 2014

Papierdörfchen für gute Geister

Neuer bewohnter Mini-Planet entdeckt!

"Was für eine wunderschöne Idee!", hab ich gedacht, als ich auf facebook vor einigen Tagen diese Lampe sah (wenn Ihr auf das Bild klickt, kommt Ihr zu der Seite, wo die Lampe herstammt). Da lässt sich was draus machen. Ich hab zwar schon eine Lampe, aber oben drauf war noch etwas Platz für eine neue Wohngegend.
Die Seiten eines alten Buches mussten dran glauben. Ich hatte das Buch eh nur des Umschlages wegen gekauft (damit hab ich noch etwas anderes vor... ). Ich hab mir ein Schnittmuster ausgetüftelt und ein Dutzend kleiner Häuser ausgeschnitten und zusammengeklebt.
 Das ist die Lampe vorher. Ohne Häuser.
Und hier kommen die Häuser ins Spiel. In einigen brennt wohl ein Feuerchen im Kamin, denn aus ihren Schornsteinen steigt Rauch auf.
Die Fensterchen habe ich zuerst von innen aufgestempelt, damit ich nicht jedesmal mit dem Lineal anzeichnen muss, und dann mit dem Skalpell ausgeschnitten.
Und  hier die Lampe nachher. Ich hab zuerst versucht, die Häuser mit Klebefilm auf die Papierlampe zu kleben, aber das hielt nicht. Also hab ich in jedem Haus einen Streifen Papier mit Alleskleber angebracht, dessen untere Hälfte ich dann auf den Lampenschirm kleben konnte.
Da steht das kleine Dörflein und bietet Wohnraum für gute Ideen und süße Träume, die dort hoffentlich einziehen.
 Tageslicht und Lampe an:

 Dunkel draußen und Lampe an:
So hat die Szene eine richtig gemütliche Atmosphäre. Für die Häuschen wirkt das Licht bestimmt wie eine Fußbodenheizung. Aber nicht zu warm, denn im Inneren dieses Planeten kommt die Energie von einer Energiesparbirne.

Aus dieser Perspektive kann ich die Lampe selber gar nicht sehen, dafür musste ich die Kamera über meinen Kopf halten. Mit einem Stuhl auf dem Bett wäre mir das dann doch zu unsicher gewesen.
Kommt rein, die Tür ist offen!
Setzt Euch und nehmt Euch 'n Keks!
sonnige Grüße: christina ;)

Freitag, 25. Juli 2014

Yoga-Kissen im Vintage-Gewand

Vor einiger Zeit brachte mir jemand die Stoffbezüge von zwei alten Matratzen mit, weil die zu schade zum Entsorgen waren. Nach gründlichem Durchwaschen und Bügeln erstrahlte der Stoff wieder in alter Frische und mit seinem herrlich altmodischen Muster.

Nun hatte ich endlich die passende Upcycling-Idee für den Stoff: Yoga-Kissen! :)
Ihr findet das Yoga-Kissen auch schon in meinem Shop.
Es hat einen Durchmesser von 30 cm und ist 15 cm hoch.
 Als Tragegriff habe ich ein Stück Leder von einem alten Sofa-Muster mit eingefasst.
 Durch den langen Reißverschluss lässt sich der Bezug ganz einfach vom Innenleben abziehen.
 Innen befindet sich ein Inlet aus Nesselstoff und darin sind all die vielen Bio-Dinkelspelzen. Wer niedriger sitzen möchte, kann Spelzen rausnehmen .
Auf diesem Kissen kann man sicher sehr intensiv zum Thema "Upcycling" meditieren.
Viel Spaß damit!
christina ;)

Montag, 7. Juli 2014

Collagen

Kreativspielraum entdeckt !!


Neulich hab ich mir ein Buch gekauft. Kann ja mal vorkommen.

 Aber dieses musste einfach sein. Ich hatte am Anfang der Woche im Laden mal reingeblättert und fand es super. "Collagen - it's me" von Marielle Enders (aus dem Englisch-Verlag). Schönes Buch, aber ich mache ja gar keine Collagen. Bis zum Ende der Woche hab ich mich dann gefragt, warum ich eigentlich keine Collagen mache. Die können ja ganz bezaubernd sein. Und man kann jede Menge Washi-Tape verwenden... (grins!)

Am Samstag hab ich mir das Buch dann gekauft, sofort durchgelesen und alles ausgiebig bestaunt. Die Farben, die Muster, die Bildaufteilung, die kleinen Geschichten, die vielen tollen Details, die süßen Motive und wie das alles luftig-locker-leicht zusammenspielt. Mit Tiefgang, doch ohne zu ernsthaft zu sein. Ich hab das Gefühl, Marielle Enders hat sich bei jedem kleinen Papierschnipsel etwas gedacht, bevor sie ihn aufgeklebt hat. Aber ohne sich zu krampfhaft das Hirn zu zermartern.

Und das beste, ich muss für ein tolles Bild gar nicht malen oder zeichnen können, ich muss keine Perspektive beherrschen oder bei einem Stil bleiben. Ich kann alles mischen, gefundene Motive/Tiere/Figuren verwenden und im Sinnzusammenhang aneinanderfügen, ohne bestimmte Vorgaben beachten zu müssen. Da sind tatsächlich noch einige Kreativspielräume zu entdecken.

Jetzt weiß ich endlich, wofür ich all die Jahre buntes Papier aufgehoben, Poesiealbum-Bildchen gekauft und Masking-Tape gesammelt habe. Jetzt kann ich das alles verwenden!!!! :)))
Ein erstes Thema hatte ich schon parat: mein Hamburg-Trip.

Material hatte ich ja genug für ein Bild (für ein Fotoalbum hätte es nicht gereicht). In Hamburg hatte ich Fotos gemacht, Washi-Tape gekauft, Fahrkarten gedruckt, einen Reiseführer zerfleddert und Quittungen ins Portemonnaie gesteckt. Kann man alles aufkleben! Ich hab erst mal gesammelt, ausgeschnitten und auf dem Papier hin und her geschoben.
Und das ist das Ergebnis:

Drei Damen im Zentrum. Der Star in der Mitte ist die Dame mit Ottensen-Herz am Hals, die ich in einem Schaufenster gesehen hatte. Daneben bin ich, wie ich mich in einem Spiegel in einem anderen, sehr verwinkelten Laden knipse, darunter das auf die kleine Papiertüte gestempelte Mädchengesicht aus dem feinen Laden "Vergissmeinnicht", in dem ich die tierischen Plätzchenausstecher gefunden habe. Bei Frau Tulpe hab ich den Eichhörnchenstoff erstanden, der aber farblich nicht mit auf's Bild passte (und ich wollte ihn auch noch nicht anschneiden). Ein Stückchen Hamburg-Stadtplan und ein bisschen Bahnfahrkarte finden sich. 2,95 € hat eins der Tapes gekostet. Die 8 eingearbeiteten Tapes stammen alle von diesem Trip. Die Fische sind natürlich ganz hamburgtypisch. Und die Schwalbe fand ich einfach nur niedlich... ;)

Dieses erste und ganz private Projekt fand ich noch etwas voll und chaotisch. Deshalb hab ich versucht, etwas Professionelleres zu machen und in einem Farbschema zu bleiben. Neues Thema: unter Wasser


Ich wollte nämlich gerne den Kraken verarbeiten. Nicht süß-sauer eingelegt, sondern in seinem natürlichen Lebensraum. Oben ist Himmel und unten ist Wasser. Das hab ich versucht, mit verschiedenen Papieren anzudeuten. Das sieht doch schon viel aufgeräumter aus.

Aber eine spannende Aufteilung ist das noch nicht. Deshalb hab ich mich mal ganz an einer Idee aus dem Buch von Marielle Enders orientiert. Rechts ihre Collage "Hasenmut", links mein "Bär und Kuh".
Die Aufteilung hab ich schon ganz gut getroffen, oder? Das Gras ganz links war ein Rest Geschenkpapier, den ich mal ganz günstig (weil zerknickt) geschossen hatte. Unten rechts ist ein grüner Ausriss aus dem Hamburg-Stadtplan. Der grüne Blümchenstoff aus dem Original findet sich zufällig auch in meiner Stoffsammlung, aber der passte nicht auf mein Bild. Und ich wollte auch nicht so dreist kopieren.

Nächster Halt: Der Zirkus. Ich hab alles hingeschmissen und bin zum Zirkus abgehauen. Hier seht ihr mich mit Blumen im Haar neben einer entzückenden tanzenden Elfe. Wir treten im Duett im Zirkus auf, dessen Direktor ein wichtiger Frosch ist. Ein Clown jongliert derweil rote Bälle, ein Fisch mit Schirmchen fliegt über die Manege. Das Publikum staunt über all die fantastischen Darbietungen.
Dann wollte ich eine Bildserie machen, wie ich einige im Buch gesehen hatte. Anfangsmotiv war eine andere süße Tänzerin, die Konservendosen jongliert und für die es im Zirkus schon zu voll war. Ich wollte sie alleine in den Mittelpunkt stellen, weil sie es einfach verdient hat.


"enjoy your skills" (erfeue dich deiner Fähigkeiten) heißt die kleine Serie. Das zweite Bild zeigt ein Männchen machendes Schwein, das eine Krone balanciert. So glücklich, wie es schaut, gehe ich davon aus, dass es dieses Kunststück freiwillig macht.

Bild 3 hat einen Geige spielenden Engel an einer Felskante zum Protagonisten. Das Verbindende dieser drei Collagen sind der blaugestrichene Hintergrund, ein Stück Kassenbuchpapier, der Schriftzug "enjoy your skills", ein ins Bild fliegender Fisch, frische Blumen und natürlich der begabte Held im Zentrum.
Unterm Bett hab ich eine alte Kopie von einem Foto gefunden, das ich mal von einem früheren Kollegen und heutigen Musiker geschossen hatte. Mag man ja nicht wegwerfen. Kann man nämlich noch verwenden! Im Internet hab ich nach einem schlauen Spruch gesucht, der etwas mit dem Motiv des Weg- oder Weiter-Gehens zu tun hat. Und was sehr Schönes gefunden. Dazu hab ich zwei Reihen Zugvögel geklebt, einen fliegenden Fisch, ein kleines Poststempelmotiv, einen zurückblickenden Greifvogel, eine fremde Landschaft und einen Streifen Film ohne Belichtung. Der Lebensfilm ist also noch offen für das, was du draus machst. Bedenke woher du kommst, schau, wohin du gehst und erinnere dich daran, wie weit du schon gekommen bist. Jetzt wird's philosophisch...

Und gleich drauf wird's etwas abgedreht. Aus einem Möbelkatalog hab ich zwei Hocker, ein Flugzeugbild und ein Ziegenfell ausgeschnitten und daraus die Collage "wenn Ziegen fliegen" gemacht.
Aus Kommoden, einem Bilderrahmen, einem Garderobenständer und einer Holzuhr wurde "die Tierwelt auf der Insel Kommodo". Auf der übrigens auch Elfen leben.
Und weil das solch einen Spaß gemacht hat, folgten drei weitere Katalog-Collagen.
In "Flow" hocken zwei Eulen auf und in einer Kommode, während am Sternenhimmel die Holzuhr als Mond leuchtet.
 In "Beginn" beleuchten zwei Hängelampen eine biblische Szene im unteren Teil des Bildes. Dazwischen fliegen das schon bekannte Flugzeug und zwei Superheldinnen.
 "Live mindfully" spielt wieder unter Wasser. Leben im Hier und Jetzt. Im Schwarm oder alleine. Im Wasser oder in der Luft. Aus dem Katalog entsprangen der Fischschwarm und der Holzfisch, der von links kommt.

Als letztes kommt ein Selbstportrait. In der Mitte bin ich. Und wie ihr seht, hab ich nicht nur einen Vogel. Manchmal piept's bei mir gewaltig. Und manchmal ist das gar nicht lustig, weil ich dann melancholisch werde, was euch mein Lieblings-Raffael-Engel direkt hinter mir zeigt. Da ich einer der ganz großen Hasenfüße unter der Sonne bin, gesellt sich noch ein kleines Angsthäschen zu mir. Ich mag Schmetterlinge und Blumen, weshalb diese nicht fehlen durften. Das Maßband-Tape verweist auf meine Näh-Abenteuer, bei denen ich stets ein Maßband um den Hals trage. Ein Stückchen Stadtplan für meine geliebten Städtetrips. Und den Hintergrund bildet mein erstes selber entworfenes Muster mit kleinen Wölkchen, das auf Bio-Baumwollstoff gedruckt wurde.
Marielle Enders Collagen sind natürlich viel schöner (liegt es an den Farben, dem Bildaufbau, den Mustern, den Freiräumen? Ich weiß es nicht.) aber dieses Collagieren macht solch einen Spaß, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte. Nachdem ich das Buch ausgelesen hatte, kamen mir gleich ein Dutzend Bild-Ideen. Von denen hab ich allerdings erst zwei umgesetzt. Alles andere ist mit irgendwie von selbst zugeflogen. Nicht dass so ein Bild ganz flugs gemacht ist. Da brüte ich jeweils eine gute Stunde dran. Mit Suchen, Auswählen, Ausschneiden, Zusammenstellen, Hintergrund Anmalen, Revidieren und Kleben. Ich glaube, der Trick ist, dass man nicht wartet, bis man das perfekte Bild hat, sondern einfach das, was einem gerade gefällt. Die Materialien sind so günstig, dass man einfach noch ein paar mehr machen kann...

Bis dann, ihr Lieben. Ich hab noch zu tun... ;)
christina

Sonntag, 6. Juli 2014

Fledermaus im Haus

Nachtschwärmer hängt ab

Diese Woche habe ich im Fernsehen eine Sendung über Fledermäuse gesehen. Die waren so süß, dass ich auch eine wollte. Aber artgerecht. Da hab ich mir ein ganz pflegeleichtes Fledertier selber genäht.
Erst mal hab ich eine Skizze gemacht. Und Füße gestrickt. Das ist einfach nur ein 10 cm Strickliselband. Dann ein Schnittmuster zugeschnitten und einen Probedummie aus Nessel genäht. Der war mir untenrum aber noch zu fett. Das Schnittmuster für den Körper habe ich also noch etwas verschmälert. 

Neben dem Körper braucht man noch ein Gesicht, zwei Öhrchen und zwei Flügel.
Hier sind die Öhrchen.

Hier die Flügel. Da hab ich es mir ganz leicht gemacht: Zwei gleiche Stoffteile aufeinander nähen ohne Wendeöffnung. Dann in der Mitte kreuzförmig in einen Stoff einschneiden und durch dieses Loch wenden. Plattbügeln. Die Öffnung sieht man später nicht.
Das Gesicht hab ich aus weißem Stoff ausgeschnitten, den ich mit Vlieseline hinterbügelt hatte. Dann mit einem Textilstift und etwas Textilfarbe ein Gesichtchen aufgemalt. Mit einem engen Zickzack-Stich hab ich das Gesicht an den Körperstoff genäht.
Jetzt erfolgt die Montage der Einzelteile. Die Körperstoffteile rechts auf rechts aufeinanderlegen. Oben die Öhrchen zwischen die Stofflagen stecken. Die Vorderseite der Ohren auf die Vorderseite der Körpers (also da, wo das Gesicht ist) platzieren. Unten die Beineschnur einlegen. Zusammennähen und an einer Seite die Wendeöffnung lassen. Da kommt gleich der Flügel drüber.
Ringsrum die Nahtzugabe etwas einschneiden, damit die Rundungen gut rauskommen.
Wenden, bügeln und mit Bastelwatte ausstopfen. Die Wendeöffnung zunähen (nicht, dass die Innereien später rausquellen!) und mit ein paar Stichen von Hand die Flügel an den Seiten aufnähen. Im Schulterbereich. Die Flügelspitzen nicht annähen, die dürfen gerne etwas abstehen.

Und nun: an den Füßen aufhängen. Das gefällt der Fledermaus am besten. Und schön schlafen lassen!

  Hier im Rahmen meiner Wohnungstür macht sie sich wirklich gut.

Gute Nacht und träumt süß!
christina ;)

Washi-Tape: I love it

kleine Sammlung

Aber so klein nun auch nicht mehr. Deshalb hab ich meinen Setzkasten von den meisten anderen Sachen entvölkert, so dass auch wirklich alle Tapes Platz haben. Etwas Spielraum für weitere Zukäufe sehe ich noch... ;) Von dem Washi-Tape hat man ja nie zuviel! Kann man ja immer brauchen.
sonnige Grüße: christina