Mittwoch, 22. Oktober 2014

Reise in die Vergangenheit - Mühle Schoneveld

Mit ganz viel Liebe und Engagement haben die Wilsumer Heimatfreunde ihren Mühlenteich, die dazugehörige Wassermühle und einige weitere Gebäude um den Teich herum restauriert und für die Öffentlichkeit zur Besichtigung freigegeben. Die Besichtigungssaison ist zwar für dieses Jahr bereits abgeschlossen, aber meine Eltern und ich durften uns dort neulich einmal ganz ausführlich umsehen.
 Auch wenn man die Gebäude nicht betreten kann, lohnt sich ein Besuch am Mühlenteich. Man kann einen kleinen Spaziergang um den Teich machen und teilweise in die Häuser hineinsehen. Das Café, das auch für größere Veranstaltungen gemietet werden kann, bietet außerdem eine - nein: mehrere Terrassen und ein ausgesprochen ansprechendes Kuchenbuffet.
Das Müllerhaus wurde bestückt mit 100 Jahre alten Möbeln und anderen liebevoll zusammengetragenen Einrichtungsgegenständen. Ein absolutes Prachtstück ist der Herd.
Das Foto ist leider etwas unscharf geworden. Guckt's Euch einfach selber live an! :)
Hinter den Kinder-Klompen seht Ihr noch ein bisschen was von dem tollen Blumenmuster auf dem Herd.  
Geht man links am Herd vorbei, gelangt man zuerst in einen kleinen Flur, in dem sich auch der frühere Haupteingang des Hauses befindet. Heute betritt man es durch den Hintereingang.
Zwei Schritte weiter steht man schon im Schlafgemach.
Ein herrlicher Ofen und große Schränke voller Aussteuer-Wäsche. Pisspott und Klompen stehen unterm Bett gleich griffbereit.
Die Nachtwäsche für die Müllersleute ist schon zurechtgelegt und der Wecker gestellt. Auf 11 Uhr?? Was ist denn mit "wer zuerst kommt, mahlt zuerst"?
Rechts am Herd vorbei geht es hoch in die Upkamer, der etwas erhöht liegenden guten Stube mit wunderschönem, grünen Ofen, einem Spinnrad und einer alten Nähmaschine. In einer Wand befindet sich ein Geheimschrank, der lange Zeit in Vergessenheit geraten war und erst bei der Renovierung wieder auftauchte, um einige wichtige Dokumente freizugeben.
 Hinter der Upkamer geht es wieder zwei Stufen abwärts in einen Flur mit der Treppe ins Obergeschoss.
 Dort oben befindet sich eine bunte Sammlung von Gegenständen von der Urzeit bis gestern, die aber alle mit dem Ort Wilsum in Verbindung stehen.
Die ältesten Objekte sind sicher die in Wilsum gefundenen Fossilien
Die meisten anderen Ausstellungsstücke sind etwas jünger. Schätzungsweise 50 bis 200 Jahre alt. Vermutlich sind viele auch noch älter.
 In der riesigen geschnitzten Truhe (wie kriegt man die auf den Dachboden?) finden sich weitere Stoffe und Wäschestücke.
 Und in den eingebauten Vitrinen sind allerlei Alltagsgegenstände: Geschirr, Schmuck, Werkzeug, Trachtenteile, Papiere, Brillen, Uhren und anderes.
 Jedes Stück hat hier seine eigene Geschichte. Vieles wurde dem Heimatmuseum gespendet oder fand durch Haushaltsauflösungen seine Weg in die Vitrinen.
 Nicht der materielle Wert ist hier entscheidend...
 Wer mag wohl in diesem Kleidchen getauft worden sein?
 Auf dem Weg nach draußen werfen wir noch ein kurzen Blick auf den häuslichen Wasseranschluss.
Einige Meter weiter befindet sich die Mühle, die durch ihr Wasserrad (das ist an der Seite mit dem kurzen Dachstück) angetrieben wird.
 Hier finden im Sommer auch immer wieder Mahlvorführungen statt.
 This is where the magic happens. Wie genau das alles passiert, welches Zahnrad in welchen Hebel greift und wo dann das Mehl rauskommt, das könnt Ihr Euch bei einer Mahlvorführung erzählen lassen.
  Technik, die begeistert!
Hinter der Mühle liegt das kleine Backhaus.

Dort kann in einem großen Steinofen Brot gebacken werden, was man bei verschiedenen Gelegenheiten im Jahr beobachten kann.
Zum Ensemble gehören außerdem noch ein Kartoffelhaus, das halb unter der Erde liegt...
.... eine Sägekuhle, ...
... ein paar Bienenstöcke, in denen fleißige, kleine Insekten ihren Dienst tun, ...

 ... natürlich das große Haus mit dem Cafe-Betrieb, ein zweites großes Wasserrad, ...
 ... ein Schafstall, ...
 ... und ein Brunnen. Und mit Sicherheit auch noch mehr, was ich jetzt nicht gesehen habe.
 All das haben uns die Heimatfreunde Johanne und Zwier Lübbermann gezeigt. Ganz lieben Dank  für die wunderbare und informative Führung!
christina ;)

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Sammelsurium mit Kutschen

Gleich hinter der holländischen Grenze wohnt in Denekamp Gerhard Oude Holtkamp, ein Sammler, der über ein fantastisches kleines Trödelreich herrscht. Hingefahren waren wir, weil wir uns am Tag der offenen Tür die historischen Kutschen ansehen wollten, aber es gab noch viel mehr zu entdecken.
  Die meisten Kutschen standen in zwei Scheunen so dicht gedrängt, dass man sie gar nicht fotografieren konnte...
 Aber einige waren auch auf dem Hof präsentiert.
 Im blankgeputzten Glas der Lampe sieht man das Spiegelbild des Hauses.
Fast 1,70 m ist dieses Kutscherad hoch. Schöne Farbe!
Neben den Kutschen wurde hier auch alles gesammelt, was mit Kutschfahrten zu tun hat. Im Hintergrund sieht man eine Wand voller Kummerts (Heißt das so? Ich kenn mich nicht aus und hab versucht, die Erklärung zu googlen.)
Eine andere Wand voller Lampen.
Die Trensen-Sammlung.
Sogar eine kleine Koffer-Sammlung fand sich auf einem alten Schrank.
Gleich um die Ecke war die ehemalige Schuster-Werkstatt mit einer Wand voller Leisten.
Dahinter wiederum eine Sammlung von vielen Wölfen...
... und einem Fuchs.
Regale mit Unmengen an Zeugs.
Sogar ein Schulzimmer mit Pisspott und Clogs.
Hier die Sammlung rostiger Kannen.
Und die Sammlung rostfreier Kannen.
Rostige Hufeisen.
Alter Bierfässer aus VEB-Beständen.
Sehr liebevoll auch die Sammlung verschiedenster Kürbissorten.
In einem kleinen Nebengebäude sahen wir auch noch eine Ausstellung von Spielzeug und Miniaturen zum Thema Pferd und Wagen. Geschnitzte hölzerne Pferde, Pferde aus Porzellan und Elfenbein, Pferdemotive auf Bierkrügen vom Münchner Oktoberfest, Medaillen und Zierteller. Der Wahnsinn.
Und zwei echte Pferdchen standen dort auch.

Das war mal wirklich mehr als erwartet! Ich find's einfach toll, wenn jemand mit so viel Leidenschaft seinem Hobby nachgeht. Der gute Herr Holtkamp war für ein Teil seiner Sammlung sogar mal bis in die Nähe von Hannover gefahren. So weit weg war er sonst noch nie in seinem Leben.
Wenn da mal wieder Tor und Tür für die Öffentlichkeit geöffnet werden, schaut Euch das mal an! Lohnt sich!!

 sonnige Grüße: christina ;)